Verleihung des nationalen Preises «Gesunde Gemeinde» bzw. «Gesunde Stadt» 2023
Besondere Auszeichnung für die Westschweiz
Die fünfte Vergabe des Preises stiess erneut auf grosses Interesse: 32 Schweizer Gemeinden und Städte haben sich beworben. Nach einer sorgfältigen Prüfung der Bewerbungen durch vier regionale Jurys wur- den 11 Kandidaturen nominiert. Aus diesen wählte eine nationale Jury drei Preisträgerinnen aus: die Gemeinde Beromünster (LU) sowie die Städte Moutier (BE) und Genf (GE). Als Zeichen der Anerkennung für die herausragenden Leistungen erhielten die Gewinnerinnen eine Preissumme von je 5'000 Franken.
Zu den Nominierten zählten zudem Aargau Süd (AG), Meilen (ZH), Stäfä (ZH), Surses (GR), Château d'Oex (VD), Mendrisio (TI), Baar (ZG) und Reichenburg (SZ).
Ein Blick auf die Preisträgerinnen
Gemeinde Beromünster: «Bedürfnisanalyse mit Jugendlichen der Gemeinde Beromünster und Umsetzung der eruierten Handlungsfelder»
Mit ihrer Gemeindestrategie 2021-2024 setzt sich die Gemeinde Beromünster aktiv für die Gesundheits- förderung ihrer Bevölkerung ein, insbesondere der Jugendlichen im Alter von 12 bis 21 Jahren. Das Ziel besteht darin, die psychische und physische Gesundheit der Jugendlichen zu fördern. Wie wird dies er- reicht? Basierend auf einer gründlichen Bedarfsanalyse hat die Jugendarbeit der Gemeinde insgesamt 6 Projekte umgesetzt.
Die Anzahl der abgeschlossenen Projekte seit 2021 ist ebenso bemerkenswert wie die systematische Einbeziehung der Jugendlichen bei der Umsetzung dieser Massnahmen. Sowohl die Einrichtung von Sportanlagen wie "Streetsoccer", die Neugestaltung eines Spielplatzes als auch die Entwicklung des mo- natlichen Jugendarbeitsprogramms wurden in enger Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen re- alisiert.
Stadt Moutier: «Psychische Gesundheit – Mit einem praxisorientierten Ansatz den Zugang zu Leistungen für alle gewährleisten»
Mit einem vielschichtigen Projekt verfolgt das Amt für Jugend und Gemeinwesenarbeit der Stadt Moutier das Ziel, die psychische Gesundheit gefährdeter Jugendlicher im Alter von 14 bis 19 Jahren in der Region Prévôtois zu fördern. Die Stadt hat damit ein aktuelles Thema aufgegriffen und ein beeindruckendes Konzept entwickelt, um verschiedene Dienstleistungen für eine schwer erreichbare Risikogruppe zur Verfügung zu stellen.
Dabei werden alle verfügbaren Mittel eingesetzt, um Jugendliche in Schwierigkeiten zu identifizieren: Fortbildungen für Fachkräfte im Sozialdienst, Aufbau eines Netzwerks von Akteuren im Gesundheits- und Sozialbereich sowie Kommunikation und Präsenz in sozialen Netzwerken. Die Unterstützung erfolgt ge- meinsam mit den Jugendlichen, wobei die Stärkung ihrer Ressourcen im Mittelpunkt steht. Moutier hat ein beispielhaftes Projekt entwickelt, das die Förderung der psychischen Gesundheit und der Chancengleichheit mit der Verbesserung der Lebensbedingungen von Jugendlichen in schwierigen Situationen verbindet.
Stadt Genf: «Bewegung im Alter - Bleiben wir dynamisch!»
Der Titel sagt alles. Mit diesem vom Sozialdienst der Stadt Genf entwickelten Projekt sollen sowohl die Mobilität der Seniorinnen und Senioren gefördert als auch die sozialen Beziehungen aufrechterhalten und somit ein Beitrag zur Bekämpfung der sozialen Isolation von Menschen ab 65 Jahren geleistet werden.
An dieser Stelle gilt es insbesondere die Einfachheit und Effektivität dieser Massnahme hervorzuheben. Worin besteht die Massnahme? Regelmässig werden Treffen für Spaziergänge und gemeinsame körper- liche Übungen organisiert. Diese werden von Gesundheitsfachpersonen sowie Sporttrainerinnen und - trainern betreut, die ebenso ein offenes Ohr für die Anliegen Teilnehmenden mitbringen und persönliche Tipps geben. Durch die Gruppenaktivitäten werden soziale Beziehungen geschaffen und gestärkt. Ein weiteres besonderes Merkmal dieses Projekts liegt darin, dass es nach Stadtvierteln organisiert wird und somit in der Nähe des Wohnorts der Seniorinnen und Senioren angeboten wird. Nach dem Erfolg in den Pilotquartieren wird es nun auf die ganze Stadt ausgeweitet.
Wer steht hinter dem Preis «Gesunde Gemeinde» bzw. «Gesunde Stadt»?
Der Preis wird von den folgenden Organisationen getragen: Bundesamt für Gesundheit, Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren, Gesundheitsförderung Schweiz, Schweizerischer Gemeindeverband, Schweizerischer Städteverband und der Schweizerische Gesundheitsstiftung RADIX. Diese Organisationen bilden auch die nationale Jury. Die kantonalen Beauftragten für Gesundheitsförderung sind für die regionalen Nominierungen verantwortlich.