Das bewegt die Städte – Orte der Kultur
In der Stadt St. Gallen entsteht demnächst ein neuer Ort der Kultur an der Osterstrasse. Nach mehrmonatiger Suche nach einem geeigneten Standort wird dort das neue St. Galler Kulturhaus seine Tore eröffnen. Jährlich um die hundert Aufführungen sollen im Kulturhaus stattfinden, von Tanz über Lesungen bis hin zu Theater und vieles mehr. Das Kulturhaus bietet eine neue Bühne für Aufführungen, aber auch einen Ort des Austauschs zwischen Kunstschaffenden und ihrem Publikum. In die gleiche Richtung bewegt sich das unlängst eröffnete Kulturlabor in Schaffhausen. Dieses ist der Idee von Künstlern selbst – Rubén Fructuoso und Beat Wipf – entsprungen und wurde mit der Hilfe des Kantons und der Stadt realisiert. Es ist an der Bachstrasse angesiedelt und steht Kunstschaffenden und ihrem Publikum für die Erschaffung von Werken und deren Darbietung zur Verfügung (St. Galler Tagblatt, 23.8.; Schaffhauser Nachrichten, 23.8.)
Die Baukultur als Schauplatz für Kultur
Die Realisierung dieser Kulturzentren bietet die Gelegenheit, Baukultur und Kultur im Allgemeinen zusammenzubringen. So verkörpern diese Orte die Möglichkeit, alten Gebäuden eine neue Funktion zu geben. Das ist beispielsweise bereits der Fall beim Kunstmuseum Bern, das möglicherweise bald erweitert wird. Auch Liestal denkt über diese Idee nach. Gerade kursiert dort eine Initiative mit dem Vorschlag, die «Pfrund» an der Rheinstrasse als Kulturzentrum umzunutzen. Das Gebäude wird derzeit von Büros genutzt, doch diese Perspektive missfällt der Stadt. Regensdorf plante seinerseits, vier historische Gebäude als Kulturzentrum umzunutzen, das Volk hat der Finanzierung zum Kauf dieser Gebäude jedoch nicht zugestimmt. In Burgdorf erweckt die Kultur buchstäblich einen Ort zum Leben, denn sie lädt sich auf den Friedhof ein. Das Pilotprojekt der Stadt möchte einen Pavillon auf dem Friedhof aufwerten, indem sie ihn zu einem Ort der Kultur und Begegnung macht. So wurde der Komponist Noel Schmidlin von der Stadt Burgdorf mit der Belebung des Orts beauftragt. Sein Projekt «Musik fürs Jenseits» läuft noch bis Oktober und wird dann ab 2025 von einem neuen Konzept abgelöst. (Der Bund, 20.08.; BZ Basel, 12.09.; Zürcher Unterländer, 27.08.; Berner Zeitung, 03.09.)
Ort der Kultur auch für junge Menschen
Bis vor kurzem konnten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Basel das städtische Kulturzentrum «Sommercasino» nutzen. Dieser einzigartige Ort in Basel war ein Begegnungszentrum von Jungen für Junge, und dessen Schliessung bewegte viele. Von der BZ Basel befragte Personen schilderten das Sommercasino als Ort der Möglichkeiten für junge Menschen, die dort Begegnungen, Konzerte und verschiedene andere Veranstaltungen organisierten, dank dem Raum und den Ressourcen, die die Stadt zur Verfügung stellte. (BZ Basel, 03.09.)
Kulturbotschaft 2025-2028
Auch auf Bundesebene nimmt die Kultur einen zentralen Raum in den Debatten ein. Die Kulturbotschaft 2025-2028 wird aktuell gerade im Parlament beraten. Obwohl die Kulturförderung mehrheitlich von den Städten und Gemeinden getragen wird, ist der vom Bund vorgegebene Rahmen auch von Bedeutung, da die Auswirkungen der Kultur auf wirtschaftlicher, sozialer und symbolischer Ebene erheblich sind. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Staatsebenen ist daher unerlässlich.