Nicht alle Städte wachsen gleich. Die Herausforderungen sind deshalb verschieden. Die Mittelzentren, zu denen die Stadt Luzern gehört, verzeichneten in den Jahren 2012 bis 2022 mit 6.2 Prozent ein deutlich unterdurchschnittliches Wachstum. Ausgedehntes Wachstum findet in den Agglomerationen statt. Ein Bevölkerungswachstum lässt sich im Wesentlichen durch ein entsprechendes Angebot an neu erstelltem 
Wohnraum erklären. Der Bestand an Miet- und Eigentumswohnungen ist in der Stadt Luzern in den letzten 9 Jahren vergleichsweise weniger stark gewachsen als z. B. in Horw oder auch im ganzen Kanton. Die Entwicklung des Wohnungsbestandes liegt sogar unterhalb des schweizweiten Durchschnitts und limitiert somit das Bevölkerungswachstum. Die Verfügbarkeit von (bezahlbarem) Wohnraum ist gemäss der EBP-Studie jedoch auch in anderen Schweizer Städten eine Herausforderung. 

Hoher Investitionsbedarf 
Mittelzentren wie die Stadt Luzern weisen gemäss der EBP-Studie von allen Städtetypen das geringste Ausgabenwachstum pro Kopf auf. In der Stadt Luzern hat jedoch der Kinderanteil, wie auch in den Städten Basel und Bern, überdurchschnittlich zugenommen, was mit entsprechendem Investitionsbedarf verbunden ist. Dies zeigt sich in der Stadt Luzern sehr deutlich: Der Investitionsbedarf ist generell sehr hoch – dies zum Teil auch aufgrund der Zentrumsfunktion. Investiert wird hauptsächlich in Schul- und Betreuungsinfrastrukturen, Kultur und Sport sowie Mobilität und Verwaltungsliegenschaften. 

Zentrumslasten auf hohem Niveau 
Anhaltend hoch sind die Zentrumsleistungen insbesondere in den Bereichen Kultur, privater Verkehr sowie Sport und Freizeit, die die Stadt Luzern auch für das Umland erbringt. Die Stadt Luzern nimmt die Rolle als starkes Zentrum gerne wahr. Jedoch werden diese Leistungen im kantonalen Finanzausgleich unterdurchschnittlich entschädigt. Seit dem Jahr 2022 ist die Stadt Luzern Nettozahlerin. 
Aufgrund einer sehr positiven Entwicklung von Steuererträgen juristischer Personen kann die Stadt die beschriebenen finanziellen Herausforderungen aktuell gut verkraften. 

Hohe Lebensqualität sichern
Abschliessend lässt sich festhalten, dass die Stadt Luzern das Bevölkerungswachstum nicht aktiv steuert. Vielmehr wird versucht, die Nachfrage bedienen zu können und in ein qualitatives Wachstum zu überführen. 
Luzern soll nicht nur ein starkes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum und eine smarte und nachhaltige Stadt sein, sondern vor allem auch eine lebenswerte und sichere Stadt für alle Bevölkerungsgruppen und Generationen. Sie setzt sich für eine qualitätsvolle Siedlungsentwicklung und ein vielfältiges Wohnraumangebot ein. Die Anzahl Einwohnerinnen und Einwohner soll sich im Gleichschritt mit der Anzahl Arbeitsplätze entwickeln.