Sharing Economy im Fokus des Schweizerischen Städtetags in Montreux
Die Delegierten und Gäste des Schweizerischen Städteverbandes treffen sich an der Waadtländer Riviera zum Städtetag – Montreux ist zum zweiten Mal nach 1968 Gastgeberstadt. Stadtpräsident und Nationalrat Laurent Wehrli betonte in seiner Eröffnungsansprache die Wichtigkeit, dass die Städte ihre Erfahrungen teilen und Lösungsansätze in die Bundespolitik einbringen.
Bundesrat Didier Burkhalter erinnerte in seiner Ansprache daran, dass Städte besonders stark und frühzeitig von neuen Entwicklungen und Herausforderungen in einer sich schnell bewegenden Welt betroffen sind. Vor 6000 Jahren sei Politik in den ersten Städten entstanden; sie stünden seither an der Spitze von Innovation und seien Haupttreiber des Wandels. Die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Städte seien gut für die Zukunft gerüstet, denn ihre aktive Teilnahme an der Politik und der rege Austausch mit den Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft habe in den Städten Tradition. Weltweit würden bis 2050 voraussichtlich 70% der Weltbevölkerung in urbanen Räumen leben. Die Schweiz setze sich dafür ein, dass Städte auch global ihre Herausforderungen überwinden können und für Milliarden von Menschen eine hohe, nachhaltige Lebensqualität bieten können.
Was bringt die Sharing Economy für die Stadt?
Wie sollen Schweizer Städte mit Uber, AirBnB und anderen Sharing-Instrumenten umgehen? Braucht es neue Regeln und kann die Stadt von der Sharing Economy profitieren? Aus dem Projekt ShareCity der Hochschule Luzern und der Stadt St.Gallen lassen sich durchaus ökologische, ökonomische wie auch soziale Vorteile ableiten. Aurore Bui, die Gründerin von Softweb, erkennt in der Sharing Economy das Potential für soziale Innovationen in Städten und Gemeinden. Derweil erinnert EPFL-Präsident Martin Vetterli daran, dass die Digitalisierung einen wesentlichen Treiber der Sharing Economy darstelle und Ausbildung und Forschung in diesem Bereich für die Schweiz entscheidend seien.
Neue Vorstandsmitglieder aus Basel, Bern und Montreux
Die Delegierten des Städteverbandes wählten zudem drei neue Mitglieder in den Vorstand des Städteverbandes: die neue Regierungspräsidentin von Basel-Stadt, Elisabeth Ackermann, ersetzt Guy Morin und Alec von Graffenried, der sein Amt als Stadtpräsident von Bern Anfang Jahr angetreten hat, folgt auf Alexander Tschäppät. Für den ebenfalls zurückgetretenen François Genoud, bis Ende 2016 Stadtpräsident von Siders, wurde Nationalrat Laurent Wehrli, Stadtpräsident von Montreux, in den Vorstand gewählt.